Die Burg der Tugenden Band 1: Die letzte Bastion Kurzbeschreibung
Wie alle Knaben seines Alters schwärmt auch Rudolf, der elfjährige Sohn des Grafen Heinrich von Ravenstein, von den Abenteuern des Ritterstandes. Besonders die Kreuzritter haben es ihm angetan. Ihnen will er nacheifern und mit Feuer und Schwert das heilige Land von den Ungläubigen befreien. Das sind so die Vorstellungen Rudolfs, als er Anno Domini 1283 auf Burghausen seine Knappenausbildung antritt. Für ihn sind das harte Lehrjahre, denn unerwartet muß er auf Betreiben seiner frommen Mutter bei dem Mönch der Burg schreiben und rechnen lernen. Für ihn ist daher nach der täglichen Knappenlehre der anstrengende Arbeitstag nicht zu Ende, denn während seine Altersgenossen der Freizeit frönen, muß er beim "Geschorenen" der Burg Vokabeln büffeln und Rechenaufgaben lösen. Ganz zu schweigen von dem Spott seiner Kommilitonen, den er mitunter ertragen muß. Besonders ein Herzogssohn tut sich dabei hervor, der das Gerücht ausstreut, Rudolf wolle nach der Knappenlehre ein Geschorener werden. So geht das sechs lange Jahre! Der einzige, der den heranwachsenden Jungen zuweilen verteidigt, ist der Lehrer der Bande, Waffenmeister Heintzlin. Er sieht, daß in dem "Buben" eine Menge Energie und Mut steckt, und das fördert er. Rudolfs Wunschtraum ist seit Kindheitstagen, ein Tempelritter zu werden. Der Eintritt in den Orden gelingt ihm mit Hilfe seines Vaters Beziehungen zu dem Komtur einer bayerischen Kommende. Denn Leute, die nicht nur die Waffen handhaben, sondern auch noch rechnen und schreiben können, sind bei den Templern gesucht! Rudolf arbeitet sich mit dem, was man heutzutage Büroarbeit nennt, gründlich ein und erfährt dabei, was für eine weit verzweigte Organisation der Orden darstellt. Da wird nicht nur im Inland gehandelt, sondern die Geschäftsbeziehungen reichen über die Grenzen Europas hinaus. Und da alles irgendwie bezahlt werden muß, betreibt der Orden auch Kreditgeschäfte in großem Stil. Was es damit auf sich hat, erfährt der Jüngling, während er als Knappe seines Komturs Konrad und zahlreichen anderen gen Palästina zieht. Unterwegs mit einem gewaltigen Troß, geraten sie schon in der Alpenwildnis in eine Falle. Geführt von einem adligen Freibeuter - dem Komtur kein Unbekannter -, werden sie mitten in der Nacht angegriffen. Die Templer schlagen die Angreifer zurück, sind aber selbst festgenagelt mit fünfzehn Saumtieren und 51 Mann. Meister Konrad entschließt sich, zu verhandeln, denn die Zeit drängt. Sie müssen vor dem Ende des Sommer-Passagiums in Genua sein, da nach August kein Schiff mehr auslaufen darf. Die Verhandlung mit dem Freibeuter gelingt im Sinne der Templer, und dann heißt es für letztere, eilen! In Genua wartet ein Templerschiff das sie nach Akkon bringt. Rudolf lernt eine Stadt des Reichtums kennen. Handel und Wandel blühen, da zwischen Kreuzrittern und Sarazenen Waffenstillstand für zehn Jahre herrscht. Dienstlich muß Rudolf immer wieder in die Neustadt Montmusard. Dabei fällt sein Auge eines Tages auf eine blendend schöne junge Frau, der er wieder und wieder für flüchtige Augenblicke begegnet und die ihm nicht aus dem Kopf geht. Von einem Muslim erfährt er, daß sie bei den Arabern Mandala, "Engel der Siechen", genannt wird. Nach einem Massaker durch frisch eingetroffene Kreuzfahrer an der eingeborenen Bevölkerung ist es mit dem Frieden vorbei. Der regierende Fürst und die Stadtväter sind unbelehrbar und lehnen eine gemäßigte Forderung des Sultans der Mameluken rundweg ab. Damit ist das Schicksal von Akkon besiegelt. Am Ende einer gewaltigen Abwehrschlacht gegen eine zehnfache Übermacht heißt es für die wenigen, die noch leben: Rette sich, wer kann!
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